Der Fall Edward

Veröffentlicht am 4. Mai 2025 um 09:45

Den Fall Edward hat Tuula Schneider geschrieben.

 

Tuula Schneider, 1962 in Basel/Schweiz geboren und aufgewachsen, wohnt heute mit ihrem Mann und vielen Tieren auf einem Selbstversorger-/Lebenshof in der Bretagne. Im Land der Kelten und Mythen. Am Ende der Welt.

Stift und Papier gehörten schon immer zu ihren großen Leidenschaften, deshalb lebt sie ihre kreative Ader hauptberuflich als freie Illustratorin und Coverdesignerin aus.

 

Das Thema dieser Geschichte ist die Ungleichbehandlung von LGBTIQ* in der Justiz. Zwar sollte die Justiz objektiv sein, aber die Wahrheit war – auch in den liberalen westlichen Staaten – immer schon eine andere. Denn Richter und – in einigen Systemen – Geschworene sind Menschen und Produkte ihrer Umwelt. Sie bringen Vorurteile mit und lassen sich allzu oft davon leiten. Und falls wir glauben sollten, die Gesellschaft hätte heute keine Vorurteile mehr gegenüber queeren Personen, irren wir.

 

Ein weiteres Thema sind die Folgen des Versteckens.

Die Gründe sind nicht immer nur bei der Gesetzeslage zu suchen. Natürlich fördert das Nichtvorhandensein von Gesetzen oder gar ein Verbotsparagraf (wie bei uns früher § 175) das Gefühl, sich verstecken zu müssen. In den meisten Fällen hat es aber sehr viel mehr etwas mit dem Verhalten von Familie, Umfeld und Gesellschaft zu tun. Wem von Kindesbeinen eingeredet wird, alles Queere sei pfui und ganz schlimm, neigt dazu, alles zu unterdrücken und zu leugnen, was sich (vielleicht sogar nur vermeintlich) in einem regt.

Die Folgen sind Lügen, Gewalt (gegen sich selbst und andere), Depressionen oder einfach nur das ewige Gefühl, etwas sei mit einem nicht in Ordnung.

Seit ein paar Jahren gibt es einem Empörungssturm von rechter Seite gegen alles, was mit sexueller Aufklärung zu tun hat. Man müsse Kinder davor schützen, mit „Genderwahn“ überzogen zu werden etc.

Jeder ältere queere Mensch kann jedoch sagen, dass er wünschte, er wäre frühzeitig informiert worden. Es hätte so vieles erspart. Verstecken, Selbstzweifel, Unglück.

Aufklärung verwirrt also nicht, Aufklärung rettet u. U. sogar Leben.

 

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