Bei der Neuauflage ging es mir vor allem darum, die Kompromisse zu beseitigen, an denen die Muse (und Gale) sich so stören, dass es mir unmöglich ist, die Serie fortzusetzen.
Nach einigen Hin und Her habe ich mich für eine chronologische Reihenfolge entschieden. Die Serie beginnt nun also mit dem vorherigen Prequel („Der Sturm erwacht“). An dem hat sich als solches nicht so viel geändert (das Gemüse spielt noch mit!), hat aber ein paar andere Weichenstellungen für den weiteren Verlauf und den Seriencharakter. Das betrifft vor allem die Familiengeschichte und Joe, der jetzt Nelson heißt. (Er hieß vorher Joe, weil er in „Sodom“ so hieß. Wenn ich glaube, einen Charakter nie wieder zu brauchen, nehme ich den nächstbesten Namen, der mir einfällt. Also musste er auch im Prequel so heißen. Als er in der Neufassung auf Jesse traf, fiel es mir manchmal schwer, Joe und Jesse auseinanderzuhalten. Das war uncool, also hat Joe jetzt einen neuen Namen.)
Es bedeutet auch, dass wir Joe/Nelson wieder treffen!
Inhaltlich hat sich auch an „Sodom“ und „Boston“ nicht viel geändert. Beide Geschichten sind für sich genommen stark und müssen nicht in dem Sinne „korrigiert“ werden.
Ich habe sie aber ergänzt.
Im „Sodom“-Original schien mir Jesse noch nicht wichtig genug, um mir eine Hintergrundgeschichte zu ihm auszudenken. Er war einfach das Gute in Gales Leben, in dem sonst nicht viel funktioniert. Der positive Gegenpol zu dem Müll, mit dem er konfrontiert ist.
Das war im Nachhinein einer jener nicht gut gewählten „Ankerpunkte“. Denn mit der Fortsetzung hat Jesse enorm an Bedeutung gewonnen. Indem ich mir zu seinem Hintergrund keine Gedanken gemacht hatte, war ich in „Boston“ dazu gezwungen, mir eine Familie aus dem Ärmel zu schütteln, die zu dem passte, was ich in „Sodom“ gesagt hatte. Entsprechend war sie ein eher lascher Kompromiss, über den ich mich vor allem im Fortgang geärgert habe. Da hätte man viel, viel mehr draus machen können. Somit habe ich seine Geschichte nun eingefügt und entsprechend fortgesetzt.
Ähnliches gilt für Scarlett, die ja vor allem in „Boston“ eine größere Rolle hat. Allerdings verläuft die eher hinter den Kulissen. (Vor allem, weil ich mich nicht an Lesbian Romance herangetraut hatte.) Somit hat Scarlett jetzt auch eine eigene Sicht und wir erfahren mehr über sie und dann auch über ihre Beziehung zu Faye.
Eine größere Änderung gibt es in Bezug auf „Barcelona“. Zunächst mal gibt es Barcelona als Handlungsort nicht mehr, und vor allem habe ich die Sache mit Chase geändert. Wer die Figur mochte, dem sei aber gesagt, dass er trotzdem noch mitspielt. Allerdings anders eingebettet. Da werdet ihr euch überraschen lassen müssen. ^^
„Nebraska“ wiederum ist weitgehend so geblieben, wenn auch etwas gekürzt und besser an die Familiengeschichte angepasst. Die Kurzgeschichte von Darius Tech ist aber noch da.
Lustigerweise hatte die Muse diesmal umgehend eine Idee, die sich an vormals „Barcelona“ anschließt, sodass „Nebraska“ jetzt das ist, was es eigentlich hätte sein sollen: eine eingeschobene Episode. Wie ein Urlaub, bei dem etwas Besonderes passiert.
Das sollte diese Frage beantworten: Bist du nach der Überarbeitung glücklicher und zufriedener mit den Büchern?
Wenn die Muse aus der Sackgasse ist und fröhlich galoppiert – auf jeden Fall! :)