Irvin L. Kendall

M Marjorie kommt zur Hochzeit. Aber vielleicht wird es gar nicht so schlimm, wie alle befürchten – und die Leser vielleicht heimlich erhoffen.

Der Hauptgrund, warum eine Fortsetzung der ursprüngliche „Sturm“-Serie gescheitert ist – und dann nur noch Prequel und Sequel kamen -, ist, dass ich einen Kardinalfehler begangen habe. Im Glauben, nach „Boston“ (wieder mal) kein weiteres Buch über Gale und Jesse zu schreiben, habe ich den beiden ein Kind angehängt. Können sie ja in der Fantasie der Leser mit glücklich werden – ist nicht mein Problem.

„Ist es dir aufgefallen?“, fragte Nelson unvermittelt.

Wir befinden uns seit Band 5 in Boston, aber ich habe mir das Setting bis jetzt aufgehoben, denn so aufregend ist Boston nicht. Um ehrlich zu sein, ging es mir immer ein wenig wie Gale und Jesse, die sich nie so richtig von South Carolina lösen konnten. Boston ist einfach eine riesige Stadt mit den typischen Vor- und Nachteilen, Schatten- und Sonnenseiten. Und sie ist viel zu liberal, um für mich als Autor wirklich interessant zu sein. ^^

Er stellte sich nun direkt vor die Balustrade, die den Geschworenenstand vom Saal trennte. „Es ist sehr einfach, zu hassen, abzulehnen und nicht zu verstehen. Hingegen kostet es viel Mut, nicht das zu tun, was andere von einem erwarten. Jeden Tag. Ich rede nicht nur von queeren Menschen. Nahezu allen, die scheinbar anders sind, wird vorgeworfen, sie würden sich das aussuchen und absichtlich so sein. Glauben Sie mir, niemand ist absichtlich schwul. Erst recht nicht trans. Wer hat schon Lust dazu, sich ständig anpöbeln zu lassen und für jedes kleines Recht kämpfen zu müssen? Niemand macht so etwas freiwillig. Es sucht sich auch niemand aus, als Frau in einem Land geboren zu werden, in dem Frauen nicht mehr wert sind als ein Insekt. Oder vor einem Krieg in ein anderes Land flüchten zu müssen, wo man blöd angemacht wird, weil man denen nicht weiß genug und vor Bomben und Kugelhagel davongelaufen ist, um das nackte Überleben zu retten. Oder schlicht übergewichtig zu sein und dann nicht wie andere Frauen in einem Bikini an den Strand gehen zu dürfen. Nichts davon hat sich jemals jemand ausgesucht. Es ist Zufall, wo und als was wir geboren werden. Wir können nur das Beste daraus machen und darauf hoffen, dass die Gesellschaft, in der wir leben, uns nicht für das verachtet, was wir sind.“

Mit „Pride Rock“ beginnt der „rote Block“. Nach der „Morgenstimmung“ in Band 1 bis 3 (gelb) und dem „Mittag“ in Band 4 bis 6 (blau) sind wir jetzt bei der „Abendstimmung“ für Band 7 bis 9 (rot).

A Amira, Gales Schwester, spielt endlich mit. Sie kommt aber nicht einfach nur zur Hochzeit, sondern hat eine spezielle Rolle.

Jesse stellte das Telefon auf Freisprechen, drehte sich zu Gale um und bedeutete ihm, dass er gleich die Bombe platzen lassen würde. „Wir werden heiraten.“ Das hatte seine Mutter davon, dass sie meinte, ihn an einem Samstagmorgen anrufen zu müssen! Dazu auch noch um halb neun, wenn sie noch im Bett lagen. Sie hatte sie sogar geweckt.

Wer „Sturm über Boston“ gelesen hat, weiß, dass das Ende tragisch war – wobei ich für diejenigen, die es nicht gelesen haben, natürlich nicht verraten werden, was damit gemeint ist.

„Ich weiß, ich weiß.“ Faye hob abwehrend die Hände. „Also knallhart.“ Für einen Moment schwieg sie, sah dabei aber so aus, als wollte sie noch etwas sagen. Ein paar Mal setzte sie zum Reden an, brach jedoch stets ab.

Kurz löste Scarlett sich von Faye, zog sich kurzerhand ihr Oberteil aus und ließ es in einem weiten Bogen durch den Raum fliegen. „Darf ich?“, fragte sie und schob ihre Hände unter Fayes Bluse. Und da Faye sie schüchtern angrinste und nickte, folgte auch ihre hübsche grüne Bluse. Fayes Haut fühlte sich weich und trotzdem straff unter Scarletts Fingern an.

Wie gesagt – ich hatte etwas Unterstützung in Sachen Lesbian Romance. Tada! Ich präsentiere Jasmin Wadlegger.